Endstation Mythos

Meine Bilder entspringen immer dem Bedürfnis nach Seelenerforschung. Das handwerklich Erlernte und Gekonnte, das Kalkulierte verbindet sich mit dem Spontanen, Impulsiven und Unterbewußten. Der Grundgedanke zum Bild setzt auf die Kombination figürlicher und nichtfigürlicher, gegenständlicher und nichtgegenständlicher Bereiche miteinander zur Komposition.

DAS EINZELNE     DAS GLEICHGESCHALTETE      DAS GROTESKE      DAS ZEICHEN

Im bildinternen Geschehensablauftritt mitunter latente bzw. offene Gewalt hervor, die sich mit Anarchisch-Kindlichem, Archaisch-Spielerischem verbindet. Ein Eifern und Streben liegt in der Luft, ein konkretes Ziel ist nicht erkennbar. Es tummeln sich schablonenhaft-kollektive Figuren mit kaum vorhandenen Hinweisen auf Individualität, einer bizarren Welt angehörend (welche bevölkert ist von Tiermenschen, Schimären und Mischwesen), einer unsichtbaren Regie folgend und sich in Triebhaftigkeit sowie stetem Aktionismus befindend. Eine Welt der Gleichschalter, welche in entsprechender kollektiver Mimik und Gestik hervortreten. Die Gleichschalter sehen wir marschieren, die Arme heben und schwenken, auf etwas zeigen bzw. aufeinander zeigend in unermüdlichem Gewusel.

Hiermit konfrontiere ich, angeregt durch Fritz Langs Nibelungenverfilmung, Figuren des Mythos, der Individualität, der tragischen Figur und des Helden, welche aus ihrer Welt herausgenommen und in einen neuen Kontext hineingestelle werden. Das Herausgerissene aus Etwas, welches versucht sich im Grenzbereich zum Absurden und Grotesken neu zu formieren. Nichtgegenständliche Gebilde arbeiten in die Fläche hinein. Sie sind bisweilen mit starker Farbigkeit ausgeführt und stehen im Spannungsverhältnis zu den übrigen Bildbestandteilen, agieren mit diesen und vervollständigen die Komposition. Zunächst als freie Assoziationen angelegt, ordnen sie sich im Laufe des Malprozesses mehr und mehr dem Gesamtbild unter.

Der Gedanke des Symbols, des Zeichens und Kürzels wird mit ins malerische Spiel gebracht. Auch hier strebt ETWAS nach Formierung. Der Mythos und die Träume kommen von einem Ort an dem alles beginnt und alles endet. Sie waren und sind die Räume der geistigen Freiheit des Menschen, der Beginn und die Endstation.

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