Meine kreative Motivation entspringt auch immer dem Bedürfnis nach Seelenerforschung. Reflektionen über Macht, sowie Gewalt in offener bzw. struktureller Form treten hervor. Autoritäten, Mythen und Formen der Inszenierung werden mit den Mitteln der Malerei hinterfragt und dabei auf einen bildinternen Prüfstand gestellt. Der bildinterne Geschehensablauf, der jeweils figurativen Bereiche meiner Werke, läßt keine Zielstellung oder Orientierung erkennen. Was stattfindet ist zunächst Handlung, Pose, Aktion oder auch Aktionismus. Das menschliche Drama bewegt sich um seiner Selbst willen.
Nachdem ich mich am Ende meines Studiums zunächst der nichtgegenständlichen Malerei zugewandt hatte, verfolgte ich diese Spur noch einige Zeit weiter („Action Stripes“). Dann musste ich allerdings feststellen, dass mein Drang nach bildnerischen Formulierungen hiermit nicht ausreichend zufriedengestellt werden konnte. So begann ich daran zu arbeiten, mein bisher erworbenes Können mit anderen malerischen Spielarten zu verbinden, bzw. mit gegenständlich-figürlicher Malerei zu experimentieren. Das Ergebnis waren schließlich die „Moments“. Bei meinen weiteren Überlegungen bezog ich nun auch persönliche bzw. biografische Motive in meine Bildwelten mit ein, wobei eine Verbindung von gegenständlicher und nichtgegenständlicher Formsprache zustande kam – eine Folgerichtigkeit der bisherigen Arbeit („Duale Inszenierungen“). Auch sind die nichtgegenständlichen Bildbereiche Zeichen einer noch undefinierten rohen Form, deren Bestimmung zur Verwertbarkeit im kollektiven Sinne noch nicht deutlich auszumachen ist.
Die bis hierhin entstandenen Werke waren meist mit Öl auf Leinwand bzw. mit Acryl auf Karton ausgeführt. Bei meiner weiteren Arbeit, bis heute, bevorzuge ich durchaus auch Mischtechniken, die einen anders differenzierten Farbaufbau möglich machen. In der nun folgenden Serie „Endstation Mythos“ verknüpfte ich Bildfragmente der Nibelungenverfilmung (Regie: F. Lang) mit Elementen meiner übrigen Form- und Gedankenwelt zur Komposition. DAS EINZELNE, DAS GLEICHGESCHALTETE, DAS GROTESKE, DAS ZEICHEN wurden hier zu prägenden Begriffen meiner weiteren Bildsprache.
Daran schlossen sich die „Re-Visionen“ an, welche zur Zeit den Schwerpunkt meiner Arbeit darstellen und mir die Möglichkeit geben, auch weiter aus dem Fundus der eigenen Biografie schöpfen zu können, bzw. den Potentialen meiner Formenwelt Raum zu geben. Den bisher entstandenen Fundus meiner Arbeit (sowohl formal als auch inhaltlich) verstehe ich als Grundlage und Basis für die weitere kreative Umsetzung von den auf geistiger Halde liegenden bzw. noch kommenden Ideen, Fragmenten, Fundstücken und anstehenden künstlerischen Herausforderungen.