Wenzel lässt in seinen Bildern zwei Konzepte von Malerei aufeinanderprallen: Die Reduktion auf Streifen, in der sich der Maler ganz zurücknimmt und die Unterschiede zwischen anonymen, industriellen Mustern und dem individuellen Entwurf verwischt, kontrastiert er mit einer gestischen und hoch-emotionalen Malerei. Beide Formen wirken zunächst wie Zitate historisch unterschiedlicher Konzepte, die sich gegenseitig ausschließen. Ihr gemeinsames Auftreten im Bild gleicht einer postmodernen These. Doch tragfähig ist dieser Ansatz für Wenzel weniger, weil er als theoretisches Konstrukt zur Postmoderne passt, sondern vielmehr als malerische Fragestellung: Was passiert zwischen den beiden unterschiedlichen Auffassungen von der Bildfläche und der Lesbarkeit von Bildern? Das spielt er auch am Computer durch, den er dabei zugleich mit Zitaten aus dem öffentlichen Bildgedächtnis füttert.
(Katrin Bettina Müller)